Rückblick Besuch Dillinger Hütte am 25.06.03  

Am 25.06.03 besuchte der DGQ-Regionalkreis bei seiner letzten Exkursion vor der Sommerpause die Dillinger Hütte, den größten europäischen Grobblechhersteller. Die Erwartungen und die Neugier der Teilnehmer waren sehr groß, denn der Besuch eines Hüttenwerkes gehört zu den Muss-Veranstaltungen jedes technisch und kulturell interessierten Saarländers. Im übrigen wollte man immer schon einmal wissen, wo der nette Nachbar arbeitet, der so schöne Schwenker aus Edelstahl fertigt.

Dr. Norbert Müller, Leiter Qualitätsmanagement des Konzerns stellte uns in seinem Einleitungsvortrag das Unternehmen mit seinem wichtigsten Kennzahlen vor. Hierzu gehörte neben Angaben zur Historie, zur Belegschaft, besonders die Beschreibung der Produkte mit ihren Einsatzgebieten. Ungewöhnliche Abmessungen und ganz spezielle Eigenschaften, zugeschnitten auf die spätere Verarbeitung zu Bohrinseln, Pipelines, Brückenträgern, Baggerschaufeln, Druckbehältern oder Schiffen zeichnen sie aus. Herr Nehrenberg, Produktionsleiter des Walzwerks, vermittelte uns die technischen Details und stand uns sachkundig für Fragen zur Verfügung.

Am Standort Dillingen, der zusammen mit den Tochtergesellschaften ZKS und Rogesa ein integriertes Hüttenwerk darstellt, wird alles hergestellt vom Roheisen über den Stahl bis zum veredelten Grobblech. Wir konnten sehr schnell erkennen, dass das landläufige Image des mittelalterlichen Stahlkochers, der eventuell noch am Subventionstropf hängt, hier keineswegs zutrifft. „Alles absolute High-Tech“, betonte Dr. Müller „von der Planung über die Produktion bis zur Qualitätssicherung“. Im anschließenden Fachvortrag zum Thema: „Prozesskennzahlen in der Produktion“ stellte uns Dr. Müller sehr detailliert das Prozessmodell für die Grobblechherstellung vor. Die Prozesslandkarte mit den Kernprozessen Anfrage/Angebot sowie Auftragsbearbeitung ließ eine komplexe Datenstruktur erkennen. Hunderte von Einzelqualitätswertzahlen (Indikatoren) aus den Bereichen Leistung, Qualität und Mitarbeiter können auf Knopfdruck zu einem „Nicht-Qualitätsindex“ zusammengefasst werden. Das EDV-System liefert hierzu zahlreiche statistische Übersichten.

Beim nachfolgenden Rundgang durch das Walzwerk bekamen wir einen praktischen Eindruck der Abläufe. Vor allem der voll computergestützte Prozessleitstand in der Walzstraße war faszinierend. Krönender Abschluss unserer Exkursion bildete natürlich der Besuch des legendären Casinos der Dillinger Hütte. Hier wurden wir köstlich bewirtet und konnten noch ausführlich fachsimpeln. Dr. Müller als perfekter Gastgeber unterhielt uns bis kurz vor Mitternacht nicht nur mit technischen Details, sondern auch mit Anekdötchen rund um das Casino.

Quelle 3 Werksfotos: Webseiten Dillinger Hütte

Letzte Änderung: 17.01.13   

Zurück zur Übersicht   -  zur Startseite