Rückblick „Rating und Qualitätsmanagement“ am 17.06.2004  

Beim letzten QM-Stammtisch stand ein scheinbar fachfremdes Thema auf der Tagesordnung. Der Titel Rating und Qualitätsmanagement - das Unternehmens-Audit mit betriebswirtschaftlichen Aspekten“ ließ den Bezug zum Thema Qualität jedoch sehr schnell erkennen. Insofern war erfreulich, dass außer unserem Stammpublikum, den Qualitätsleuten vom DGQ- und VDI-Regionalkreis auch eine Reihe von Gästen aus anderen Fachbereichen kamen. Die beiden Referenten: Martin Simon, PCS Concept Unternehmensberatung, Saarbrücken – selbst Ex-Bänker – und Wolfgang Neumeier, B&S Steuerberatung, Saarbrücken stellten das aktuelle Thema Rating sehr umfassend vor.

Rating nach "Basel II" ist eine Methode zur Unternehmensbewertung durch die Banken bei der Kreditvergabe. Die Referenten zeigten den Zusammenhang zwischen dem Rating-Bewertungsschema und praktischen Methoden und Werkzeugen bei der Aufbau- und Ablauf-Organisation, speziell für kleine und mittlere Unternehmen.

Die gravierendste Auswirkung durch die Basel II-Richtlinie ist die Gefahr einer Reduzierung bzw. Kündigung bestehender Kreditlinien für Firmenkunden. Diese Gefahr verdeutlicht die Notwendigkeit für ein Unternehmen, sich präventiv mit der Entwicklung einer geeigneten „Rating-Strategie“ auseinander zu setzen, die letztlich darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Kapitalmarkt zu verbessern. In Anbetracht beschränkter Finanzierungsmöglichkeiten wird dieser Wettbewerb auf dem Kapitalmarkt zukünftig eine immer größere Rolle spielen und in allen Überlegungen zur langfristigen Unternehmensplanung zu berücksichtigen sein.

Ein „intelligentes Rating“, das vieles mit dem TQM-Gedanken des gesamtheitlichen Qualitätsmanagements gemeinsam hat, kann einen Beitrag für die Verbesserung der Transparenz und Effizienz der Abläufe leisten und zugleich bisher nicht genutzte Potenziale, gerade in den mittelständischen Unternehmen nutzbar machen. Durch die spontanen Fragen und teils sehr heftigen Diskussionen, bei denen natürlich auch auf die Banken geschimpft wurde, war die aktuelle Brisanz dieses Themas erkennbar. „Banken sind nicht von gestern auf heute böse geworden“, so erklärte Neumeier, „sondern sie stehen einfach mit dem Rücken zur Wand und haben selbst Angst, bei Fehlern wegfusioniert oder -rationalisiert zu werden.“ Beim herkömmlichen Bankenrating werden zahlreiche Unternehmenskriterien hinterfragt und entsprechende Punkte vergeben. Maßnahmen für Empfehlungen sind aber von den Banken nicht zu erwarten. Aus diesem Grund sollten die Unternehmen vorbeugend „Rating und Qualifizierung“ betreiben, d. h. ihre internen Prozesse ständig verbessern, um langfristig auf dem Markt zu bestehen.

In den anschließenden Gesprächen wurden weitere Tipps und Erfahrungen ausgetauscht. Die Seminarunterlagen können beim Regionalkreis-Obmann angefordert werden.

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Letzte Änderung: 17.01.13